Die große Krise kommt ja erst noch

Die große Krise kommt ja erst noch

Stefan Richter ist Chef des Usedomer Platzhirsch Pier 14. Dort betreibt er, gemeinsam mit Jana und Gert Griehl, sechs Concept Stores sowie drei Monolabel-Geschäfte. Im Interview spricht darüber, wie die aktuelle Situation sein Geschäft sowie seine Mitarbeiter beeinflusst.

Der Pier 14-Firmensitz und Standort Ihrer meisten Läden auf Usedom gehört zu den Regionen, die seit drei Wochen von der Außenwelt abgeriegelt ist. Wie erleben Sie diese Situation auf der Insel?

Stefan Richter: Es ist natürlich eine extrem merkwürdige Situation. Hier ist alles komplett abgeriegelt, anfangs gab es Straßenblockaden. Keiner darf mehr auf die Insel, die letzten Touristen haben die Insel schon vor Tagen verlassen. Unsere Läden sind seit drei Wochen geschlossen.

Was machen Ihre 120 Mitarbeiter?

Wir haben für fast alle Kurzarbeit beantragt. Die meisten sind zu Hause.

Können Sie das gezahlte Kurzarbeitergeld aufstocken?

Das könnten wir. Aber wir wissen ja nicht, wann wir das Geld wirklich zurückgezahlt kommen und sind lieber vorsichtig, solange wir noch in Vorleistung gehen müssen. Denn aus anderen Branchen und Krisenzeiten wissen wir, dass das Monate dauern kann. Und so lange können wir kein Geld vorschießen. Übrigens haben auch wir drei Geschäftsführer unser Gehalt auf 60% gekürzt.

Wie lange können Sie durchhalten?

Gerade sind wir dabei alle Szenarien durchzurechnen. Von der Wiedereröffnung am 20. April, für den wir schon mal vorsichtig Aktionen andenken. Bis zum Shutdown bis Mai, im schlimmsten Fall Juni. Wir fahren jetzt erstmal alle Kosten runter, so gut es geht, fahren alles auf Sparflamme. Vom Strom über die Buchhaltung bis zu Müllabfuhr und Mieten. Es geht darum, durchzuhalten, denn große Krise kommt ja erst noch.

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